Die vier größten Bildhauer der Neuzeit: Donatello, Michelangelo, Giambologna und Bernini
Der Kunsthistoriker Dr. Stefan Schmitt referiert über berühmte Künstler und Genies, faszinierende Kunstepochen, Stile und Schulen, spannende Bildinhalte und grundlegende Kunsttheorien. Alle Interessierten, auch Schüler und Studenten, sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Die vier größten Bildhauer der Neuzeit: Donatello, Michelangelo, Giambologna und Bernini
Der Humanist und Kunsttheoretiker Leon Battista Alberti rief in der Frührenaissance den Wettstreit mit dem Ideal und Kanon der „Alten“ aus: Man wollte die antiken Meister nicht nur imitieren, sondern übertreffen. Donatello, der Protegé der Medici, nahm den Wettkampf an und schuf einige der berühmtesten Werke der Renaissanceplastik. Zu keiner Zeit gab es auch nur den geringsten Zweifel an seiner epochalen Bedeutung. Man verglich ihn schon früh mit Michelangelo. Kaum ein Künstler hat über Jahrhunderte hinweg so folgenschwer gewirkt wie dieser „Titan“ (David, Pietà von St. Peter, Juliusgrabmal, Medici-Grabmäler). Mit dem „divino“ schien in der Kunst alles anders geworden zu sein. Giambologna, der Hofbildhauer der Medici, zog bravourös seine Lehren aus dem Werk seines Vorgängers. Mit dem „Raub der Sabinerin“ schuf er eine der wichtigsten Gruppen der Kunstgeschichte. Er übertraf an Gewagtheit alles bisher Geschaffene wie auch sein berühmter fliegender „Merkur“ zeigt. Er und Michelangelo waren wiederum die bewunderten Vorbilder des grandiosen Gian Lorenzo Bernini, der Idealität, Naturalismus und barocke Dynamik zu einer hinreißenden Synthese verschmolz. Die Zeitgenossen staunten schon über die Frühwerke des barocken Bildhauergenies, unter dessen brillantem Meißel der kostbare Marmor sich wie Wachs zu verhalten schien (Apoll und Daphne). Weltberühmt sind auch seine „Verzückung der Hl. Theresa“, der „Vierströmebrunnen“ und die „Cathedra Petri“. Bernini beeinflusste erheblich den süddeutschen und österreichischen Barock.
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