Betrachtung der Folgekosten von geplanten Wohnbaugebieten am Beispiel des „FolgekostenSchätzers“
Klaus Busch vom Stadtplanungsamt Deggendorf informiert über Folgekosten von Wohnbebauung, stellt dazu das Analyseinstrument „FolgekostenSchätzer“ des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) vor, erläutert dabei die praktischen Anwendungen und zeigt Vor- und Nachteile dieses Instrumentes auf.
Für eine zukunftsorientierte Entwicklung unserer Städte und Dörfer sind ein nachhaltiges Flächenmanagement und die vorrangige Innenentwicklung unerlässlich. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die demografischen und wirtschaftsstrukturellen Veränderungen sowie den Klima- und Hochwasserschutz. Bei der Ausweisung neuer Wohnbauflächen an ungeeigneten Standorten können die mittel- und langfristigen Folgekosten die Kommunen und die Allgemeinheit erheblich belasten. Bautätigkeit und Baubedarf fallen in ganz Deutschland und auch in unserem Landkreis räumlich weit auseinander. Während es in Großstädten an Wohnungen mangelt, werden in vielen ländlichen Regionen deutlich zu viel Einfamilienhäuser gebaut.
Die Baubedarfsanalyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt, daß im Landkreis Deggendorf zwischen 2011 und 2015 etwa dreimal so viele große Wohnungen, meist Einfamilienhäuser, erstellt worden sind, als auf Basis der demografischen Entwicklung und des vorhandenen Bestandes benötigt worden wären. Trotzdem steigt die Wohnbebauung in Gemeinden unseres Landkreises in denen die Bevölkerung sinkt und das Durchschnittsalter stark zunimmt. Somit drohen nicht nur eine Zunahme der Leerstände, sondern auch Wertverluste für Immobilien-Eigentümer. Darum ist es heute wichtiger denn je, Folgekosten von Wohnbebauungen genau zu betrachten.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt und die Oberste Baubehörde stellen mit dem „FolgekostenSchätzer“ ein Analyseinstrument zur Verfügung, das jedem Interessierten zur Verfügung steht und das Transparenz über die Infrastrukturfolgekosten schaffen soll und so eine Grundlage für die öffentliche Diskussion über Flächeninanspruchnahme liefern kann. Die Stadt Deggendorf war an der Entwicklung des FolgekostenSchätzers als eine von acht Modellkommunen in Bayern beteiligt.
Veranstalter: Das Aktionsbündnis gegen Flächenfraß im Landkreis Deggendorf und die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Deggendorf e.V.
Verantwortlicher im Sinne des Presserechts: Hans Bär; Ramsdorf 19; 94574 Wallerfing
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