Lob der Flora – Kunst und Idee des Gartenbaus in der frühen Moderne
Der Kunsthistoriker Dr. Stefan Schmitt referiert über berühmte Künstler und Genies, wobei er auch die Persönlichkeit und die privaten Aspekte des Künstlerlebens mit einbezieht. Alle Interessierten, auch Schüler und Studenten, sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Der barocke Schlosspark als Bild der geordneten Natur fand Anfang des 18. Jahrhunderts bereits seine Kritiker und es entstand in England der Landschaftsgarten. Die Gartentheoretiker suchten Natürlichkeit und erforschten die Geschichte der Gartenbaukunst. Als vorbildlich erkannte man die als natürlich empfundenen antiken Gärten und ganz im Sinne des Exotismus jener Zeit auch chinesische Gärten. Der Landschaftsgarten kam im deutschsprachigen Kulturraum mit der späteren Aufklärung auf (z. B. der Schlosspark von Wörlitz bei Dessau) auf. In der Romantik setzte Friedrich Ludwig Sckell in München mit seinem Englischen Garten Maßstäbe für den weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts. Die Entwicklungen in der Geschichte der Gartenbaukunst dokumentieren das gewandelte Naturgefühl: Die Sehnsucht hin zum Natürlichen im Sinne Rousseaus, aber auch eine poetische und bisweilen sentimentale Sehnsucht nach dem Ursprung und der Einheit mit der Natur. Mit dem rasanten Bevölkerungszuwuchs in den Großstädten entwickelte sich auch der Erholungsgedanke, schließlich muss der moderne Mensch, geplagt durch utilitaristische und pragmatische Zwänge, als „homo oeconomicus“ auch einmal ausspannen. Die Sehnsucht nach der „grünen Oase“ im Zeitalter der Industrialisierung und Urbanisierung ist bis auf den heutigen Tag geblieben.
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