Jan Vermeer – Licht und Magie der Farbe
Der Kunsthistoriker Dr. Stefan Schmitt referiert über berühmte Künstler und Genies, wobei er auch die Persönlichkeit und die privaten Aspekte des Künstlerlebens mit einbezieht. Alle Interessierten, auch Schüler und Studenten, sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Der Delfter Maler Jan Vermeer (1632-75) zählt neben Rembrandt und Frans Hals zu den berühmtesten Malern des „Gouden Eeuw“, des „Goldenen Zeitalters“ der holländischen Malerei im 17. Jahrhundert. Sein Oeuvre ist mit nur 37 gesicherten Werken sehr klein, aber die wenigen Werke wirken so kostbar und maltechnisch erlesen, dass Kunstfreunde in der ganzen Welt schon bei der Nennung des Namens ihres Schöpfers ins Schwärmen geraten. Vermeer begann als Historienmaler und dann schuf er seine berühmtesten Werke in der Gattung der Genremalerei – Gemälde von geradezu metaphysischer Stille, deren Farbintensität magisch wirkt. Er malte Atmosphäre und Licht wie nur wenige. Seine Blau- und Gelbtöne wirken auf Ästheten geradezu betörend. Weltberühmt sind seine grandiose Ansicht von Delft“, das bezaubernde „Mädchen mit dem Perlohrengehänge“ oder seine „Straße in Delft“. Es handelt sich um maltechnische Preziosen allerersten Ranges. Seine gesellschaftliche Stellung als Maler thematisierte er in einem der prominentesten Werke der „gemalten Kunsttheorie“. Seine berühmte „Schilderkunst“ aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien zeigt uns Vermeer als Vertreter der
höchsten Gattung im Kanon der Kunstgattungen, der Historienmalerei. Über das Leben des großen Meisters der bürgerlichen Barockmalerei Hollands wissen wir aber nur relativ wenig, was auch zur Legendenbildung führte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Wertschätzung Vermeers rapide und die Realisten, Impressionisten und Symbolisten bewunderten ihn. Sein größter Verehrer unter den großen Künstlern des 20. Jahrhunderts war ein anderer großer Maltechniker – der spanische Surrealist Salvador Dali, der die Qualitäten seines Idols geradezu hymnisch pries.
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